Der Altmarkt in Dresden

Der Altmarkt in Dresden – ein Markt im Herzen der Stadt

Der Altmarkt in Dresden ist nicht nur ein zentraler Platz, sondern auch ein Ort, der die Geschichte, Kultur und das Gemeinschaftsgefühl der Stadt seit Jahrhunderten prägt. Von seiner Entstehung über die städtebaulichen Besonderheiten bis hin zu bekannten Veranstaltungen wie dem Dresdner Striezelmarkt – der Altmarkt verkörpert das Herzstück Dresdens. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Lage, Zahlen und Fakten, die historische Entwicklung, bauliche Besonderheiten sowie die bedeutenden Veranstaltungen, die jährlich auf dem Altmarkt stattfinden.

Die Lage: Ein zentraler Platz im Herzen der Stadt

Der Altmarkt liegt im Stadtzentrum von Dresden und ist mit seiner Fläche von rund 1,6 Hektar einer der wichtigsten Plätze der sächsischen Landeshauptstadt. Im Norden grenzt er an die Wilsdruffer Straße, die einst die Altstadt mit den westlichen Stadtteilen verband. Im Osten geht er in die Kreuzstraße über, die zum Dresdner Hauptbahnhof führt, während der Altmarkt im Süden durch die Altmarkt-Galerie begrenzt wird. Die zentrale Lage des Altmarkts, nahe der Semperoper und der Frauenkirche, unterstreicht seine Bedeutung als zentralen Veranstaltungsort und kulturelles Zentrum in Dresden.

Anschrift:

Altmarkt
01067 Dresden
51° 3′ 1.04″ N 13° 44′ 17.344″ E

Geschichte und Entwicklung: Vom mittelalterlichen Marktplatz zum städtischen Aushängeschild

Die Geschichte des Altmarkts reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, als der Platz erstmals als Marktzentrum genutzt wurde. Der Name „Altmarkt“ selbst entstand im 16. Jahrhundert zur Unterscheidung vom Neumarkt, der einen weiteren wichtigen Handelsplatz darstellte. Damals diente der Altmarkt als Hauptmarktplatz der Stadt, auf dem wöchentliche Märkte und jährliche Jahrmärkte abgehalten wurden. Im Mittelalter war der Platz auch für Festlichkeiten, Verkündigungen und öffentliche Gerichtsverfahren bekannt und spielte damit eine zentrale Rolle im sozialen Leben der Stadt.

Im 19. Jahrhundert wurde der Altmarkt zunehmend von repräsentativen Gebäuden umgeben, die den architektonischen Stil der Stadt mitprägten. Eine entscheidende Zäsur erfuhr der Altmarkt im Zweiten Weltkrieg, als Dresden 1945 schwer bombardiert und der Platz nahezu vollständig zerstört wurde. In den Nachkriegsjahren folgte der Wiederaufbau, wobei die DDR-Architektur den Platz in neuer Form prägte. Bis heute zeugen einige Gebäude im Stil der sozialistischen Architektur von dieser Ära. Der Wiederaufbau des Altmarkts und seiner Umgebung war von grundlegender Bedeutung für die Erhaltung des städtischen Zentrums und machte den Altmarkt zu einem der größten Plätze der wiederaufgebauten Innenstadt.

 

Bauliche Besonderheiten: Symbiose aus Tradition und Moderne

Der Altmarkt besticht durch eine architektonische Vielfalt, die verschiedene Epochen der Dresdner Geschichte widerspiegelt. Die Umrandung des Platzes besteht aus einer harmonischen Mischung von DDR-Architektur und restaurierten, historischen Fassaden. Besonders auffällig sind die Gebäude im westlichen und östlichen Bereich des Platzes, die von den sozialistischen Stilmerkmalen der Nachkriegszeit geprägt sind, wie etwa das Hochhaus am Altmarkt, das in den 1960er Jahren errichtet wurde. Es ist ein typisches Beispiel für die DDR-Architektur und steht in starkem Kontrast zu den barocken und modernen Gebäuden in unmittelbarer Nähe.

Ein weiteres architektonisches Highlight ist die Kreuzkirche am nordwestlichen Rand des Platzes. Die Kirche stammt aus dem Mittelalter und wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert. Ihre barocke Fassade fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Altmarkts ein und bildet einen reizvollen Kontrast zu den umliegenden Gebäuden.

In den letzten Jahrzehnten wurde der Altmarkt immer wieder modernisiert, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Die Integration neuer Bauten, wie der Altmarkt-Galerie und mehrerer Gastronomiebetriebe, zeigt, wie der Platz Tradition und Moderne verbindet und dabei seine historische Ausstrahlung bewahrt.

 

Der Dresdner Striezelmarkt: Ein Weihnachtsmarkt mit Geschichte

Ein besonderes Highlight des Altmarkts ist der alljährlich im Advent stattfindende Dresdner Striezelmarkt, der zu den ältesten Weihnachtsmärkten Deutschlands zählt und erstmals 1434 urkundlich erwähnt wurde. Der Name „Striezelmarkt“ leitet sich von dem traditionellen sächsischen Gebäck „Striezel“ ab, das heute als Stollen bekannt ist und ein zentrales Element des Marktes darstellt. Jedes Jahr verwandelt sich der Altmarkt in der Adventszeit in ein weihnachtliches Wunderland, das Besucher aus aller Welt anzieht.

Der Striezelmarkt beeindruckt durch seine festliche Dekoration, die historische Handwerkskunst und die zahlreichen Stände, an denen Kunsthandwerk und regionale, kulinarische Spezialitäten angeboten werden. Besonders beliebt ist das traditionelle Handwerk aus dem Erzgebirge, wie die berühmten Räuchermännchen, Nussknacker und Schwibbögen. Ein Höhepunkt des Marktes ist der riesige Weihnachtsbaum in der Mitte des Altmarkts, der mit unzähligen Lichtern geschmückt ist und das Herzstück des Platzes bildet. Der Dresdner Striezelmarkt ist mehr als nur ein Markt; er ist ein Symbol für das kulturelle Erbe und die weihnachtlichen Traditionen der Stadt und der Region.

 

Weitere Veranstaltungen: Ein Ort der Begegnung und Vielfalt

Neben dem Striezelmarkt finden auf dem Altmarkt zahlreiche weitere Veranstaltungen statt, die das ganze Jahr über für Abwechslung sorgen. Im Sommer locken das Dresdner Stadtfest Canaletto sowie Open-Air-Veranstaltungen Dresdner und Besucher auf den Altmarkt. Während sich in anderen Jahreszeiten besonders die thematischen Sondermärkte wie der Dresdner Herbstmarkt und Frühjahrsmarkt großer Beliebtheit erfreuen, lockt im Winter nach dem Striezelmarkt ab Januar das Dresdner Winterfest mit Eislaufbahn auf den Altmarkt.